Am gestrigen Abend ging für die jüdische Bevölkerung in Deutschland das Pessach-Fest zuende. Mit der Buchbloggerin Rachel, die als livenitup_de auf Instagram unterwegs ist, habe ich über das Fest gesprochen und nachgefragt, welche Traditionen es allgemein und bei ihr zuhause gibt.

Was genau ist eigentlich „Pessach“?

„Pessach ist eine Erinnerung daran, dass die Israeliten in Ägypten für die Pharaonen als Sklaven gearbeitet haben. Meistens um die Osterzeit herum, feiern wir, dass wir von Moses befreit wurden.“

Es gibt zu Pessach ja besondere Essvorschriften, häufig hört man die Worte „Chametz“ oder „Matzen“. Was ist das genau?

„Chametz ist gesäuertes Brot, also alles, was mit Hefe in Berührung kommt und dessen Teig mehr als acht Minuten ruhen muss. Als Brotersatz essen wir Matze, das ist ungesäuert, und es gibt Matzemehl, daraus kann man dann andere Sachen machen. Ansonsten können wir Kartoffeln essen. Manche zählen auch Bohnen, Reis und Mais dazu, aber das ist unterschiedlich.“

Gibt es ein traditionelles Familiengericht zu Pessach bei euch?

„Hühnersuppe mit Matzebällchen. Das sind sozusagen Knödel aus Matzemehl.“

Geht man zu Pessach in die Synagoge?

„Einige Familien gehen zu Pessach in die Synagoge, dort wird dann der reguläre Gottesdienst durch spezielle Gebete ergänzt.“

Ich weiß noch, dass der Vorabend von Pessach Sederabend genannt wird, wie läuft dieser ganz besondere Abend ab?

„Es ist schwer, das jetzt in wenigen Worten zusammenzufassen, da ein Seder strengen Regeln folgt und einer bestimmten Reihenfolge. Kurz gesagt wird die Geschichte vom Auszug aus Ägypten erzählt und nacherlebt. Die Haggada ist hierbei der Leitfaden. Sie enthält Gebete, Lieder und die Pessachgeschichte.“