Es gibt viele gute Gründe, Kosmetik und Pflegeprodukte selbst herzustellen, statt herkömmliche Produkte zu kaufen und zu konsumieren. Zum einen schafft das Selbermachen die wunderbare Möglichkeit, konsumkritischer zu handeln, denn neben der Abwendung von konventionellen Produkten, schränkt mensch auch oft die eigene Produktsammelei deutlich ein. Ein weiterer immenser Vorteil von selbstgemischeter Kosmetik ist es, die komplette Kontrolle über jeden einzelnen Inhaltsstoff zu haben. Schluss mit zu vielen austrocknenden Alkoholen, Erdölprodukten auf der Haut und künstlichen Konservierungs- und Duftstoffen. Nicht nur sind diese Inhaltsstoffe für einen selbst oft nicht gerade gesund und gut verträglich, unsere Kaufentscheidung suggeriert außerdem einen Bedarf nach eben solchen Produkten. Selbstgemachte Kosemtik beinhaltet hingegen nur genau die Wirkstoffe in der Konzentration, die für einen selbst am geeignetesten und verträglichsten sind. Außerdem können wir uns durch selbstgemachte Kosmetik noch einen Schritt von Tierversuchen und tierischen Produkten wegbewegen, auch wenn es mittlerweile ziemlich gute vegane Kosmetik im Handel gibt.
Viele Menschen schreckt das Selbermischen von Kosmetika ab, vor allem, weil am Anfang oft die Suche nach den richtigen Zutaten steht, die dann auf den ersten Blick auch noch teurer als konventionelle Produkte wirken. Trotzdem lohnt sich die Herstellung eigener Pflegeprodukte auf Dauer auch finanziell, weil mensch immer genau so viel wie benötigt mischen kann, es dadurch nicht zu verfrühtem Umkippen und Schlechtwerden der Produkte kommt und sich selbstgemachte Pflegeprodukte auch immer toll als Geschenk machen.
Also, frohes Mischen, Matschen und Verschenken!

Feuchtigkeitscreme für das Gesicht

Diese Gesichtscreme ist besonders geeignet für trockene und empfindliche Haut.

Cool weil:
Vegan
ohne Paraffine (Chemischer Inhaltsstoff, der in vielen Kosmetika vorkommt und auf Erdölbasis hergestellt wird.)
ohne Alkohol
ohne Erhitzen
geht ganz schnell (unter 10 Minuten)
Ihr braucht:

Zutaten:
1 Teelöffel Aloe Vera Gel (kein frisches aus der Pflanze, da ihr sonst noch einen zusätzlichen Emulgaltor benötigt) (Ein Emulgator ist ein Stoff, der Flüssigkeiten auf Wasser- und Ölbasis miteinander verbindet. Diese Mischung heißt dann Emulsion. In der Kosmetik heißen Emulgatoren oft auch Tenside.)
½ Teelöffel Öl (ca 30-40 Tropfen) [mehr zu verschiedenen Ölen in der Kosmetik findet ihr weiter unten]

Zubehör:
kleine Schüssel

Teelöffel
kleiner Schneebesen oder Gabel
Dose zum Aufbewahren der Creme

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Gebt das Aloe Vera Gel in die Schüssel.

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Fügt nun ¼ Teelöffel Öl (ca 15-20 Tropfen) hinzu.
Rührt kräftig mit dem Schneebesen oder der Gabel, bis die Zutaten sich zu einer Masse verbinden.

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Gebt das restliche Öl hinzu und mischt noch einmal.
Füllt die Creme in das Döschen.
Fertig.

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Tipps:
-Natürlich könnt ihr mehr als ein Öl nehmen (Tascha nimmt immer Brokkolisamenöl und Pflaumenkernöl).
-Fragt im Freund*innen- und Bekanntenkreis, ob Menschen nicht vielleicht mit euch gemeinsam Creme machen möchten, so spart ihr euch Anschaffungskosten für die Zutaten und habt am Ende nicht zu viel übrig.
-Macht so kleine Mengen, wie im Rezept angegeben, selbstgemachte Kosmetika ohne Konservierungsstoffe halten sich nicht allzu lange. Braucht die Creme also am Besten in 2-3 Wochen auf und lagert sie im Kühlschrank, wenn ihr Platz habt.
-Wer eine besonders reichhaltige Creme möchte, nimmt alle 40 Tropfen Öl, wer weniger Fett möchte, eher 30 Tropfen.

 

Welches Öl ihr verwendet, ist komplett von den persönlichen Vorlieben und Hauttypen abhängig.
Einige Optionen:
Jojobaöl: alle Hauttypen; besonders für empfindliche und gereizte Haut; teuer
Mandelöl: alle Hauttypen; besonders trockene Haut; gibt Produkten einen angenehmen Geruch; verleiht Haaren Glanz und Festigkeit; kann schnell ranzig werden
Kürbiskernöl: besonders für rissige Haut; gut für reifere Haut
Pflaumenkernöl: trockene und empfindliche Haut; zieht schnell, riecht nach Mandel
Walnussöl: Mischhaut und fettige Haut
Brokkolisamenöl: trockene Haut; zieht schnell ein; Haut glänzt seidig aber nicht fettig; besonders gut zur Haarpflege geeignet
Sesamöl: alle Hauttypen; geringer natürlicher Sonnenschutzfaktor (ersetzt aber keine Sonnencreme!)
Klettenwurzelöl: besonders für die Haarpflege geeignet
Senföl: normale Haut; zieht schnell ein
Rapsöl: alle Hauttypen; besonders trockene Haut; sehr preiswert
Arganöl: für gereizte, entzündete und trockene Haut